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Konzertbericht: Marky Ramone's Blitzkrieg

Eine Coverband der Superlative

Mit Superlativen sollte man grundsätzlich vorsichtig sein, sie aber wiederum auch nicht zu zaghaft verwenden, wenn sie zutreffen. Wie zum Beispiel dieser: Die Ramones sind die einflussreichste Punkband aller Zeiten. Einen Eindruck davon konnte man gestern in der Alten Mälzerei bekommen, als der dienstälteste noch lebende Ramone, Marky, mit seiner nach ihm benannten Coverband einen Parforceritt durch das Repertoire seiner seit 1996 offiziell aufgelösten legendären Hauptband bot.

Die Ramones-Legende am Schlagzeug: Marky. Foto: Baumgärtner

Marky Ramone’s Blitzkrieg nennt sich die Gruppe, der unter anderem der langjährige Bad-Religion-Gitarrist Greg Hetson angehört und dürfte – ein weiterer Superlativ – unter den weltweit vermutlich tausenden Ramones-Coverbands die bestbesetzte sein. Die nostalgischste ist sie durch ihr Hauptmitglied auf jeden Fall. Markys Aura ist außerordentlich, obwohl er kaum etwas macht. Mit einer unverkennbaren Ramones-Gedächtnismatte auf dem Kopf und Sonnenbrille im Ausschnitt sitzt der fast 67-Jährige Kaugummi kauend und ansonsten nahezu bewegungslos hinter dem Schlagzeug und treibt die Songs voran. Nicht mehr und nicht weniger.

Nach Urteil im Wolbergs-Prozess

Wolbergs: Früherer Landgerichtsvize zu den Reaktionen auf seinen Gastbeitrag

Nach seinem vieldiskutierten Gastbeitrag vom 2. März, in dem er die Eignung von Joachim Wolbergs als Oberbürgermeister infrage gestellt hatte, äußert sich Werner Ebner (Richter im Ruhestand und Landgerichtsvizepräsident a.D.) nun zu den Reaktionen, die sein Text bei Lesern, Medien, Gericht, Verteidigung und Wolbergs selbst hervorgerufen hat. Der Beitrag lag uns bereits vor dem Urteil im aktuell zu Ende gegangenem Prozess vor und wird in Absprache mit Herrn Ebner nun bewusst erst nach der Entscheidung des Landgerichts Regensburg veröffentlicht.

Kommentar zum Wolbergs-Prozess

Nach diesem Urteil gibt es nur Verlierer

Der Oberbürgermeister einer 160.000-Einwohner-Stadt wird von einem Gericht wegen zwei Fällen der Vorteilsannahme schuldig gesprochen – überall wäre diese Verurteilung wohl Grund für einen Amtsverzicht. Überall, außer in Regensburg. Hier feiern die Anhänger von Joachim Wolbergs die heutige Entscheidung des Landgerichts wie einen Freispruch.

Jahninselfest 2019

Das Regeninselfest

Es musste ja eigentlich so kommen. Nachdem es das ganze Wochenende nahezu trocken war, schüttete es beim Headliner-Auftritt des diesjährigen Jahninselfests wie aus Kübeln. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Die Berliner Punkband ZSK konnte ihr Set zwar noch im Trockenen beginnen, doch dann stürzte der Regen regelrecht vom Himmel. Vorbei war es mit einem trockenen Festival. Es ist ohnehin mehr als nur ein Running Gag unter langjährigen Anwesenden, dass es beim Jahninselfest eigentlich immer regnet – oft sogar ziemlich ordentlich. So auch diesmal.

Glosse

Nudeln mit Scheiße

Universitäten waren schon immer ihrer Zeit voraus. Nicht nur auf dem Gebiet der Wissenschaft, sondern auch und gerade im politischen und gesellschaftlichen Bereich. Die außerparlamentarische Opposition der 68er-Studentenbewegung ist dafür nur ein Beispiel. Der akademische Elfenbeinturm ist Seismograf der Gesellschaft. Dort kündigen sich bevorstehende Entwicklungen und Fortschritte frühzeitig an. Das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz bezieht nun Stellung zu dieser Tradition – mit einer der Zukunft zugewandten Mensa.

Auf ein Gespräch mit Architekt Traxler

Heimlich am Museum

„Für einen Satiriker ist es ein großes Lob, wenn jemand anruft und sagt, das was Sie machen, das ist aber geschmacklos“, sagt Stefan Traxler. „Für einen Architekten eben nicht“, erwidere ich. Wir stehen vor dem Museum für Bayerische Geschichte. Traxler ist der Architekt und ich bin der Schreiberling, der dieses Gebäude kürzlich durch den Kakao gezogen hat. Doch Traxler ist Satire gewohnt – sein Vater hat das Satiremagazin Titanic mitgegründet. Also haben wir uns einfach getroffen.

Kommerzielle Kopien und mediale Kooperationen

Trommeln für Kittel

Mit großem medialen Popanz wird derzeit für ein neues Festivalformat des Veranstalters Peter Kittel geworben, das wie eine kommerzielle Kopie des bereits existierenden Regensburger Afrika-Festivals anmutet. Jenes veranstaltet der gemeinnützige Verein Farafina e.V. heuer zum zweiten Mal.

Glosse

Sitzgelegenheiten auf der Anklagebank

Die Stadt Regensburg stellt derzeit neue Sitzmöglichkeiten „ohne Konsumzwang“ auf. Das bedeutet: Man kann sich dort hinsetzen, ohne einen Latte Macchiato oder eine Holunderschorle schlürfen zu müssen. Das ist eigentlich keine Meldung wert, doch in Regensburg werden solche Bänke zum Politikum. Dabei ist die Zankerei über diese Sitzgelegenheiten nur ein Oberflächenphänomen. Ein Plädoyer für die Bänkerettung.

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